Auch die Lüneburger Uni gründet eine Transfergesellschaft nach Harburger Vorbild.
Während seiner jüngsten Sitzung hat der Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg die Voraussetzungen für die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) durch die Hochschule geschaffen. Anlass für diese Entscheidung war der Wunsch, kommerzielle Aktivitäten der Universität künftig in einem eigenen Unternehmen zu bündeln. Zu den Aufgaben der Leuphana GmbH soll unter anderem die Akquisition und Abwicklung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen (Auftragsforschung) ebenso gehören, wie die Vermittlung von Coaching-, Beratungs- und Trainingsleistungen insbesondere in den Bereichen Existenzgründung und Innovationsmanagement.
Mit der Leuphana GmbH will die Universität als Alleingesellschafterin eine rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Einrichtung für Aufgaben mit unternehmerischen Schwerpunkten aufbauen. „Solche Strukturen zu bilden und damit die hoheitlich-gemeinnützigen von neuen unternehmerischen Aufgaben der Stiftung zu trennen, geschieht nicht zuletzt aus Gründen der Transparenz, der Haftungsbegrenzung und aus steuerrechtlicher Perspektive“, erläutert Universitätspräsident Sascha Spoun das Vorhaben. Die Universität stehe damit am Beginn einer langfristigen Entwicklung. Es brauche Jahre, bis eine solche Gesellschaft nennenswerte Gewinne abwerfen könne.
Der Stiftungsrat nahm auch die geplante Gründung einer Tochtergesellschaft „Leuphana Veranstaltungs- und Vermietungsgesellschaft mbH“ (L VV GmbH) des neuen Unternehmens zustimmend zur Kenntnis. Sie soll die Aufgabe haben, die Flächen im Eigentum der Stiftung und insbesondere die Veranstaltungsflächen des neuen Zentralgebäudes zu vermarkten. Dabei geht es ausschließlich um Nutzungszeiten während derer die Universität keinen eigenen Bedarf an den Flächen hat.
Den Schritt der GmbH-Gründung sind bereits viele deutsche Hochschulen gegangen. Eine der ersten war die Technische Universität Hamburg Harburg. Sie gründete schon vor mehr als 20 Jahren eine Technologietransfergesellschaft, die heute einen Jahresumsatz von mehr als 17 Millionen Euro verzeichnet. hz