Ein Pionier im besten Sinne – Zum Tod von Horst Mönke

Foto: Wolfgang BeckerSo bleibt er den Harburgern in Erinnerung: Horst Mönke beim Jazz-Frühschoppen im Harburger Binnenhafen. Foto: Wolfgang Becker

Zum Tod von Horst Mönke

Die Lebensgeschichte von Horst Mönke wäre es wert, detailliert aufgeschrieben zu werden. Binnen vier Jahrzehnten baute er mit kleinsten Mitteln ein Paletten-Imperium auf und beschritt dabei Wege, die zuvor kaum ein anderer gegangen war. Als noch niemand mit der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung Deutschlands rechnete, war Mönke bereits im „Ostblock“ unterwegs und gründete Betriebsstätten für seinen Palettenhandel. Er war ein Pionier im besten Sinne. Jetzt ist er nach langer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben. Mit ihm ist die Harburger Unternehmerriege um einen markanten Namen ärmer.

1972 startete Horst Mönke, damals noch Angestellter, mit seiner Frau Brigitte in die Selbstständigkeit. Beide reparierten alte Paletten und verkauften sie. Das erste Lager an der Wollkämmerei in Wilhelmsburg war gerade mal 25 Quadratmeter groß. Dann ging es sukzessive aufwärts, sodass sich das Unternehmen um Nachschub bemühen musste. Wo? Dort, wo viel Holz zu finden ist. Schließlich gab es Kooperativen in der damaligen Tschechoslowakei, in der Sowjetunion, in Polen und sogar in der DDR. Zeitweise hatte der Palettenservice Hamburg mehr als 100 Betriebsstätten. Horst Mönke zahlte mit Devisen und erhielt im Gegenzug die Ware, mit der er handelte: Paletten.

Auch im heute florierenden Harburger Binnenhafen war Horst Mönke ein Pionier, als er Mitte der 90er-Jahre an der Blohmstraße das höchste neue Bürogebäude baute. Und so machte er weiter: 2006 wurde aus dem Importeur ein Produzent. In Wismar nahm das Unternehmen ein eigenes Palettenwerk in Betrieb. Heute gehört die Palettenservice Hamburg AG zu den größten Produzenten in Europa.

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Der Tod von Brigitte Mönke im Jahr 2013 war ein schwerer Schlag für die Familie, kurz danach erhielt Horst Mönke die Diagnose, dass er selbst unheilbar erkrankt war. Allen Prognosen zum Trotz erkämpfte er sich weitere fast drei Jahre und hinterließ jetzt ein bestelltes Haus. Seine drei Söhne Ingo, Guido und Heiko sind seit vielen Jahren im Unternehmen und führen das Werk weiter, das ihre Eltern begonnen haben. Das gilt auch für den traditionellen Jazz-Frühschoppen, dessen Erlös die Mönkes stets bedürftigen Familien in Harburg zukommen ließen. Ingo Mönke: „Das sind wir unserem Vater schuldig.“ wb