whi Wägetechnik stattet Unternehmen und Gebäude mit Technik nach Maß aus
Wenn Hallendächer unter der Schneelast zusammenbrechen und Menschen zu Schaden kommen, ist die Empörung groß. Dann wird der Statiker verhört, und der Betreiber muss nachweisen, dass er alles getan hat, um das Unglück zu verhindern. Nachdem es mehrere Vorfälle dieser Art gab und sogar Feuerwehrleute verunglückten, die prophylaktisch den Schnee von Dächern räumen sollten (2010 allein in Sachsen 93 zum Teil tödliche Absturzfälle), bauen kluge Hallenbesitzer vor: Sie statten die Gebäude mit Wägezellen aus, die Auskunft über die Last geben, die sich „da oben“ nach einem Schneefall auftürmt – unter dem Stichwort Schneelogistik hat sich mittlerweile sogar ein bundesweites Netzwerk von Fachunternehmen gebildet.
Aktuell hat das Wilhelmsburger Unternehmen whi Wägetechnik 16 Wägezellen für das Dach der Berliner Staatsoper geliefert, die unter den 16 Auflagepunkten der Stahlkonstruktion platziert wurden. Künftig kann zentral abgelesen werden, wieviel Tonnen Schnee auf dem Dach lagern. Das technische System ist vielseitig einsetzbar.
whi-Gründer und Geschäftsführer Uwe Mix: „Eine Wägezelle reagiert auf unterschiedlichen Druck mit einem entsprechenden elektrischen Signal, das gemessen wird. Mehrere Zellen können miteinander gekoppelt werden, sodass dann die Gesamtlast berechnet wird. Dieses Verfahren wird beispielsweise dort angewendet, wo Lagerhaltung in Silos stattfindet – also auch in der Landwirtschaft.“
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Die Firma whi hat zehn Mitarbeiter und ist unter anderem Dienstleister für die Industrie, aber auch im Handel aktiv. Das Thema Wägetechnik ist sehr vielfältig und reicht von der Laborwaage für Apotheken, Pharmabetriebe und Labore, die auf einen Mikrogramm genau Auskunft gibt, bis hin zur schweren Lagertechnik, bei der es schon mal um hunderte Tonnen gehen kann. Mix: „Das ist ein Thema für die Landwirtschaft. Wir können Silo-Behälter so ausstatten, dass der Betreiber genau abliest, wieviel Tonnen beispielsweise Futtermittel noch vorhanden sind.“ Die einfachere Variante: Ein dreibeiniger Silobehälter wird nicht mit drei, sondern nur mit einer Wägezelle und zwei mobilen Lagern ausgerüstet.
So ist eine einfache Füllstandsmessung möglich: Die Zelle meldet, wenn ein bestimmtes Gewicht unterschritten wird – der Behälter also nachgefüllt werden muss. Seit 2014 müssen gemäß EU-Richtlinie EN1090 alle tragenden Teile einer Stahl- oder Aluminium-Konstruktion das CE-Zeichen tragen. „Das gilt auch für Wägemodule“, sagt Uwe Mix und hat entsprechende Bauteile parat.
Auch dieses Thema könnte für Landwirte interessant sein: whi bietet eine mobile Rad- und Achslastwaage an, mit der sich das Gewicht eines Lkw/Traktors oder eines Anhängers bestimmen lässt. Sind mehrere dieser Waagen im Einsatz (zwei pro Achse) werden die Daten per Funk auf ein Handterminal übertragen – oder direkt auf den PC. Neu entwickelt hat whi den Profichecker, eine flexible Wägeeinheit, mit der das Gewicht von abgepackter Ware wie am Fließband kontrolliert werden kann. Ist eine Tüte oder ein Karton nicht richtig befüllt und deshalb zu leicht oder zu schwer, wird er einfach aussortiert. whi-Mitarbeiter Andreas Sawall hat diese Eigenentwicklung vorangetrieben. Uwe Mix: „Das ist der Einstieg in die Entwicklung eigener Geräte.“ wb
Web: www.whi-hh.de www.waagen-discounter.de