Sechs Sensoren messen auf 36 Metern Breite
Auch Unkrautnester, die sich partiell auf einem Acker bilden können, werden geortet und automatisch behandelt. Das heißt: Das Programm schaltet bei Bedarf automatisch ein zweites System hinzu und bringt das entsprechende Mittel genau auf die Stelle, wo es gebraucht wird. Bei einer Breite von 36 Metern sind folglich sechs Sensoren im Einsatz, die unabhängig voneinander den Einsatz der Spritzmittel dosieren. Das ist nicht nur ein Hightech-Thema, sondern auch ökologisch höchst sinnvoll und spart Materialkosten.
Technik dieser Klasse hat natürlich ihren Preis. Während eine vergleichsweise einfache Anhängerspitze, die vom Traktor gezogen wird, ab 35 000 Euro kostet, kann ein selbstfahrendes Highend-Produkt aus dem Hause Dammann schon mal mit 400 000 Euro zu Buche schlagen – das wäre dann der Maybach unter den Pflanzenschutzgeräten. Nadine Dammann: „Das ist für Betriebe sinnvoll, die besonders große Flächen bearbeiten. Und am Ende ein Rechenexempel – schließlich muss sich so eine Investition für den Käufer bezahlt machen.“
Noch macht der Anteil der Pflanzenschutzspritzen, die übrigens alle drei Jahre zum „Spritzen-TÜV“ müssen, etwa 90 Prozent des Umsatzes aus, aber mittlerweile haben sich weitere Geschäftszweige entwickelt. Als sich die Autobahn-Akteure in Nordbayern ein halbes Dutzend Solesprüher made in Hedendorf zulegten, galt das zunächst noch als exotisch. Hoinik: „Heute lacht keiner mehr. Diese Geräte verbrauchen nur 20 Prozent des Materials, das beim Winterdienst über klassische Streufahrzeuge auf die Straße gebracht wird. Und sie sind deutlich schneller.“ Das habe unter anderem dazu geführt, dass auch die Stadt Nürnberg zum Dammann-Kunden wurde – die Straßen waren ständig verstopft, weil die Autobahnmeistereien ihre Strecken nicht so schnell von Eis und Schnee befreit hatten.
Dammann ist jetzt Unimog ExpertPartner
Eingesetzt wird diese Technik auch auf Flughäfen. Hier sind wiederum Maschinen mit großen Auslegern im Einsatz. Wirklich ein bisschen exotisch ist der Bau von selbstfahrenden Spritzmaschinen auf Unimog-Basis, die sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene unterwegs sein können. Aufgabe: Unkrautvernichtung – denn sonst lockert sich auf lange Sicht der Schotter des Bahndamms. Im Fachjargon heißt das „Vegetationskontrolle“. Auf diesen Fahrzeugen sind dann Mitarbeiter unterwegs, die sowohl die Ausbildung zum Lokführer als auch zum Pflanzenschutztechniker haben – durchaus eine ungewöhnliche Kombination.
Stichwort Unimog: Die neue Generation der Unimogs soll auch wieder als Basis für selbstfahrende Pflanzenschutzgeräte genutzt werden. Ganz nebenbei ist Dammann befugt, den Unimog-Service zu machen. Hoinik: „Wir warten hier auch die Fahrzeuge der Werksfeuerwehr von Airbus.“ Ganz aktuell ist die Herbert Dammann GmbH jetzt als Mercedes Benz Unimog ExpertPartner zertifiziert worden – eine besondere Auszeichnung, die für die Qualität der Arbeit steht. wb
Web: www.dammann-technik.de