Arnulf Wintjes vor einer Kühlzelle. Hier halten die Äpfel im Sommer ihren Winterschlaf – bei atemlosen ein bis zwei Grad. Foto: Wolfgang Becker
Have a Junami break!
Mittlerweile läuft die Junami-Kampagne. Zwei große Trucks sind mit dem Slogan „Have a Junami break“ beschriftet worden. In tiefem Rot – genau wie der Apfel. Wintjes: „Das ist der Trend bei Äpfeln: Fest, rot und süß.“ Vor dem Marktauftritt fand eine ausgiebige Testphase statt. Drei Jahre lang wurde erforscht, wie sich der Neue im Alten Land macht. Wie ist das Lagerverhalten? Wie muss der Baum gedüngt werden? Wintjes: „Die Sorte hat zwar ihre Macken, aber der Anbau geht.“ Dasselbe gilt übrigens auch für die Sorte Braeburn, die eigentlich aus Neuseeland stammt, jetzt aber auch im Alten Land angebaut wird. Wintjes: Wenn Neuseeland nicht mehr liefern kann, beginnt bei uns die Ernte. Das ist perfekt.“ Hauptsorten seien aber nach wie vor Elstar und Jonagold.
Ultra Low Oxygen
Die MAL ist als Erzeugerorganisation für die Sortierung, Lagerung und Vermarktung des Kernobstes verantwortlich. Die GmbH hat ihren Standort in Jork/Hove. An der Neuenfelder Straße stehen mehrere große Hallen mit riesigen Kühlzellen, in denen die Äpfel nach der Ernst gekühlt und unter Sauerstoffentzug eingelagert werden. Wintjes: „Wir ernten ab September und verkaufen bis zum August des folgenden Jahres. Die Äpfel werden so lange eingelagert. Wir sprechen von CA-ULO. Das steht für Controlled Atmosphere – Ultra Low Oxygen. Die Zellen, in denen jeweils 150 Tonnen Äpfel in Großkisten lagern, werden mit Stickstoff geflutet. Der Apfel stellt dann die Atmung ein und bleibt in der Entwicklung stehen.“ In den Zellen, die unabhängig je nach Sorte gekühlt werden, herrschen ein bis zwei Grad Celsius.
Erdbeeren aus Vechta
Was eher unbekannt sein dürfte: Die MAL ist nicht nur Vermarkter von Kernobst aus der Niederelberegion, sondern auch Deutschlands zweitgrößter Produzent von Erdbeeren. Acht Erdbeer-Erzeuger aus dem Bereich Vechta haben sich der MAL angeschlossen und lassen ihre Ware von Hove aus in den Großhandel bringen. Sie bewirtschaften rund 600 Hektar Erdbeer-Anbaufläche. Die Produkte gehen wie Äpfel und Birnen von der MAL an zwölf Großhandelsbetriebe, die wiederum den Einzelhandel beliefern. wb
Die 160 Erzeuger der MAL sind alle zertifiziert. Die Marktgemeinschaft Altes Land GmbH sorgt nicht nur für den Vertrieb, sondern auch für integrierte Produktion, Qualitätssicherung, Rückstandsanalysen, Bodenproben, Wasserproben, Dokumentation und Lagerung. Die MAL finanziert sich über Beiträge und EU-Mittel – beide fließen in einen Betriebsfonds. Die Gesellschaft hat acht Mitarbeiter, darunter zwei für Qualitätssicherung, zwei für den Vertrieb. wb
Web: www.mal-jork.de
